Endlich Klarheit

Eine Glosse von Herbert Roschen

 

Am Tag der Weihung der Linie 4, am 1. August 2014, beglückte unser Bürgermeister uns Bürger mit einem Interview im Nordwestradio, und er gab die wahren Gründe preis, die den Ausschlag für den Bau der Linie 4 gegeben haben. Es war die gute Nachbarschaft zu Bremen, und diese gute Nachbarschaft will unser Bürgermeister noch weiter ausbauen – da kommt Angst auf.

Dieses gute nachbar­schaftliche Verhältnis zwischen Bremen, Niedersachsen und Lilienthal war unserem Bürgermeister und den Ratsmitgliedern viel wert. Da musste als Geschenk für Bremen eine Straßenbahn her mit einem Gesamtwert von über 64 Millio­nen €. Über den Lilienthaler Anteil von jetzt schon 10,5 Millio­nen € reden wir gar nicht erst, das ist für Lilienthal Kleinkram.

Da kann man nur hoffen, dass unser Bürgermeister nicht auch noch ein gutes nachbar­schaftliches Verhältnis zu Hamburg zu pflegen beabsichtigt. Das Geschenk dürfte dann noch einmal deutlich teurer werden, eine direkte U-Bahn-Anbindung von Lilienthal nach Hamburg würde sich aber wirklich gut machen. Dieser Hinweis ist nur als Anregung für unseren Bürgermeister und die Ratsmitglieder gemeint.

Und tatsächlich fiel unserem Bürgermeister noch ein Grund ein, weshalb wir Lilienthaler die Linie 4 dringend benötigten: Jetzt können wir und die Bremer Bürger länder­übergreifend mit dem öffentlichen Nahverkehrs­system „Straßenbahn Linie 4“ endlich von und nach Bremen fahren, sogar bis nach Arsten, auch wenn ich gar nicht weiß, was ich in Arsten soll.

In der Gedankenwelt unseres Bürgermeisters war es demnach mit den Buslinien 630 und 670 in der Vergangenheit nicht möglich, länder­übergreifend zwischen Lilienthal und Bremen zu pendeln. Seltsam, ich habe während der letzten Jahrzehnte keine Schranken zwischen Bremen und Lilienthal bemerkt, ich musste auch zu keinem Zeitpunkt Wegezoll an Bremen leisten. Was unser Bürgermeister mit diesem „länder­übergreifend“ meint, muss er zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal in Ruhe erklären.

Bis dahin kann man sich das Interview vom 1. August 2014 anhören, und das sollten alle Lilienthaler auch tun unter

T O N
Radio Bremen - Nordwestradio
Interview mit Willy Hollatz
vom 01.08.2014

 

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Eine Glosse von
Herbert Roschen
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Radio Bremen - Nordwestradio
Interview mit Willy Hollatz
vom 01.08.2014