Muss die Gemeinde Lilienthal ein Hallenbad betreiben – um jeden Preis?

 

Wir verfolgen nun seit Monaten, ob die Verwaltung und die politischen Parteien im Rahmen der Beratungen zum Haushalt 2013 den Mut finden, sich intensiv mit der Frage auseinanderzusetzen, ob das Lilienthaler Hallenbad trotz der hohen jährlichen Verluste weiterbetrieben werden kann und soll, oder ob es Alternativen gibt.

Mit Spannung haben wir die Haushaltsausschusssitzung am 19. Februar 2013 verfolgt. Erlebt haben wir wieder einmal eine Sitzung, in der Verwaltung und Ausschussmitglieder kontrovers diskutierten, ohne sich auch nur ansatzweise auf konkrete Vorschläge zur Haushaltssanierung (auch zum Thema Hallenbad) einigen zu können. Die Verwaltung bügelt nahezu jeden Vorschlag mit den Bemerkungen ab: „zu ungenau“, „nicht präzise genug“, „unrealistisch“, „wir wissen nicht, was wir prüfen sollen“.

Die Wümme-Zeitung vom 21.02.2013 beschrieb eindrucksvoll die Unwilligkeit der Verwaltung, sich mit dem vorliegenden Prüfauftrag „Ausgliederung Hallenbad“ zu beschäftigen. Bürgermeister Hollatz riet den Ausschussmitgliedern dringend ab, dem Prüfauftrag „Ausgliederung Hallenbad“ zu folgen.

Zitat Willy Hollatz in der Wümme-Zeitung vom 21.02.2013:

„Eine theoretische Möglichkeit zu prüfen, die nicht mal im Ansatz realistisch ist, halte ich für Blödsinn.“

Das ist schon bemerkenswert, wenn der Bürgermeister bereits im Vorfeld die Prüfung der Frage, ob das Hallenbad mit seinen jährlichen dramatisch hohen Verlusten in der derzeitigen Rechtsform weiterbetrieben werden kann und soll, in Bausch und Bogen abbügelt, ohne Alternativen zu prüfen und ohne selbst Vorschläge zur Verlustbegrenzung in die Diskussion einzubringen.

Da die Mitglieder des Haushaltsausschusses dabei blieben, dass die Verwaltung diesen Prüfauftrag auszuführen hat, musste der Bürgermeister sich nun noch einmal, wenn auch unwillig, mit diesem Thema beschäftigen. Das Ergebnis seiner Prüfung verkündete Bürgermeister Willy Hollatz auf der Haushaltsausschusssitzung am 06.05.2013.

Zitat Willy Hollatz in der Wümme-Zeitung vom 11.05.2013:

„Eine Ausgliederung des Hallenbads komme nicht in Frage; weder die DLRG noch die Sportkonferenz der Lilienthaler Sportvereine können sich die Übernahme vorstellen. Genauso unrealistisch ist der Betrieb des Bades durch eine Stiftung. Für einen Verkauf fehlen Interessenten. Entweder wir betreiben das Hallenbad so, wie es ist, oder wir schließen es. Für uns kommt eine Schließung nicht in Frage.“

Diese Erklärung zeigt, dass sich die Verwaltung in keiner Weise die Mühe gemacht hat, zu prüfen, ob die hohen jährlichen Verluste des Hallenbades, die einen erheblichen Beitrag zur Verschuldung der Gemeinde leisten, verringert werden können. Der Bürgermeister missachtet den Auftrag des Gemeinderates durch seine Weigerung, nach Einsparmöglichkeiten bei den Ausgaben des Hallenbades zu suchen oder alternative Lösungsansätze zu prüfen, und der Gemeinderat, aufgeschreckt durch eine Unterschriftensammlung durch die DLRG zum Erhalt des Hallenbades, akzeptiert unwidersprochen die Aussagen des Bürgermeisters.

Bürgermeister und Gemeinderatsmitglieder sind gewählte Vertreter der Bürger, nicht ihre Vormünder. Sie haben ausschließlich im Interesse aller Bürger zu handeln und dürfen sich nicht durch eine Interessengruppe ihre Handlungsweise aufzwingen lassen.

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