Lilienthal vor der Linie 4

Ein Film von 2010

 

Mit einer Reihe von Anzeigen versuchen Wümme-Zeitung, Weser-Kurier, Osterholzer Stadtwerke und die Volksbank die wohl gerade nicht so positive Stimmung zum „Jahrhundertwerk“ Straßenbahn Linie 4 in der Bevölkerung aufzuhübschen.

Der Vergleich Vorher-Nachher in der Wümme-Zeitung, dokumentiert mit ein paar Fotos, ist heftig misslungen oder besser, bewusst manipuliert. Den Bürgern werden Fotos präsentiert, aufgenommen zu unterschiedlichen Jahreszeiten, aus unterschiedlichen Blickrichtungen. Auf der einen Seite werden auf Fotos Hauptstraße und Falkenberger Landstraße unsaniert und in grauen Wintertagen gezeigt, die damals noch zahlreich vorhandenen Bäume tragen jahreszeitlich bedingt keine Blätter. Auf der anderen Seite werden sie zum Vergleich Fotos gegenüber gestellt, die nach der Sanierung im Sommer aufgenommen worden sind und die die noch verbliebenen Bäume - ebenfalls jahreszeitlich bedingt - in voller Blätterpracht zeigen.

Wer sich einmal daran erinnern möchte, warum sich Lilienthal zu Recht „Die Oase vor den Toren einer Großstadt“ nannte und stolz auf den individuellen Charakter dieses historischen Ortes war, sollte sich den folgenden Film von einer Fahrt durch Lilienthal im Jahr 2010 vor Beginn der Baumaßnahme ansehen, den ein User auf YouTube eingestellt hat. Da kommt Wehmut auf, vielleicht sogar Zorn, weil dieses angebliche „Jahrhundertwerk“, für das allein Lilienthal jetzt schon 10,5 Mio. € aufbringen muss, nach Endabrechnung noch deutlich mehr, vollkommen unnütz war und ist. Lilienthal verfügte bereits vor dem Bau der Linie 4 über einen gut funktionierenden Öffentlichen Personennahverkehr mit den Buslinien 30, 630 und 670.